- Orwell
- Orwell['ɔːwəl], George, eigentlich Eric Arthur Blair ['bleə], englischer Schriftsteller, * Motihari (Bihar, Indien) 25. 6. 1903, ✝ London 21. 1. 1950; Schulbesuch in Eton; ab 1922 Beamter der britischen Polizei in Burma, nahm jedoch 1927 aus Protest gegen die Methoden der englischen Kolonialverwaltung seinen Abschied (»Burmese days«, 1934; deutsch »Tage in Burma«). Die Erfahrungen als Gelegenheitsarbeiter 1928-36 gingen ein in die Sozialreportage »Down and out in Paris and London« (1933; deutsch »Erledigt in Paris und London«). Die Reportage »The road to Wigan pier« (1937; deutsch »Der Weg nach Wigan Pier«) und der Bericht »Homage to Catalonia« (1938; deutsch »Mein Katalonien«), der seine Beobachtungen als Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg spiegelt, dokumentieren die engagierte Hinwendung Orwells zu einem menschlichen Sozialismus. Angesichts der Entwicklungen des Stalinismus und des Faschismus zeichnete er in seinen berühmt gewordenen Antiutopien »Animal farm« (1945; deutsch »Farm der Tiere«) und »1984« (1949; deutsch) Schreckensvisionen totalitärer Systeme, versuchte jedoch, wie auch in seiner journalistischen Arbeit, den Sozialismus durch Aufzeigen historischer Irrtümer als Idee zu retten.Weitere Werke: Romane: A clergyman's daughter (1935; deutsch Eine Pfarrerstochter); Keep the aspidistra flying (1936; deutsch Die Wonnen der Aspidistra); Coming up for air (1939; deutsch Auftauchen, um Luft zu holen).Autobiographie: Such, such were the joys (herausgegeben 1953; deutsch Die Freuden der Kindheit).Ausgaben: The collected essays, journalism and letters, herausgegeben von S. Orwell u. a., 4 Bände (Neuausgabe 1977-79); Nineteen eighty-four, kritische Einführung von B. Crick (1984); The complete works, 8 Bände (1986-87).Werkausgabe, 11 Bände (1975-83); Von Pearl Harber bis Stalingrad. Die Kommentare zum Krieg, herausgegeben von W. J. West (1993).B.-P. Lange: G. O.: »1984« (1982);P. Lewis: G. O. Biogr. (a. d. Engl., 1982);H.-J. Lang: G. O. (1983);B. Crick: G. O. Ein Leben (a. d. Engl., 1984);G. O., hg. v. H. Bloom (London 1987);H.-C. Schröder: G. O. Eine intellektuelle Biogr. (1988);B. H. Davison: G. O. A literary life (Basingstoke 1996);S. Howald: G. O. (1997).
Universal-Lexikon. 2012.